Was muss ich über Mittelmeer-Krankheiten wissen?
Bevor ein erwachsener Hund aus südlichen Ländern nach Deutschland reist, wird er in unserem Auftrag tierärztlich untersucht. Er wird nicht nur geimpft, gechipt und kastriert, sondern auch auf sogenannte Mittelmeerkrankheiten getestet.
Dieses sind immer Momentaufnahmen,.. wir bemühen uns, dass unsere Hunde nach der Untersuchung sich nicht anstecken, aber für alle Adoptanten bedeutet dies:
Ein Hund aus dem Ausland sollte nachgetestet werden. Die Inkubationszeit für Leishmaniose beträgt 7 Jahre und es ist sehr wichtig, die Hunde aus den südlichen Ländern nach 6 - 12 Monaten nachtesten zu lassen !
Nach wie vor sind Tierärzten die oft unklaren Symptome nicht bekannt, das heißt eine Mittelmeerkrankheit sollte durch Test immer ausgeschlossen werden.
Wir stehen bei allen Befunden beratend zur Seite und holen uns den Rat von Dr. Naucke von Parasitus Ex .
Die Mittelmeerkrankheiten sind parasitäre Erkrankungen, die in Nordeuropa nicht heimisch sind – oder heimisch waren, da sich die Ausbreitung der die Krankheiten übertragenden Parasiten durch den Klimawandel mehr und mehr nach Norden erweitert. Trotzdem gelten diese Krankheiten nach wie vor als exotisch, weshalb sie vielen deutschen Tierärzten zwar in der Theorie bekannt, in Symptomatik und Therapie jedoch nicht vertraut sind, was zu Fehldiagnosen und falschen Behandlungen führen kann.
Wenn Sie einem Hund aus dem Mittelmeerraum ein Zuhause oder einen Pflegeplatz geben möchten, sind ein paar grundlegende Informationen über diese Krankheiten unabdingbar, auch wenn es sich um einen Hund handelt, der auf alle Krankheiten negativ getestet wurde. Die Tests stellen letztlich eine Momentaufnahme dar: Wenn der Hund einen Tag vor dem Test von einer infizierten Mücke gestochen oder Zecke gebissen wurde, wird das Testergebnis negativ sein. Es ist daher notwendig, den Hund etwa einem Jahr nach der Adoption oder in Pflegenahme in Deutschland noch einmal nachzutesten, um ganz sicher zu gehen (oder rechtzeitig reagieren zu können, falls eine Erkrankung vorliegt).
Nicht jeder Hund aus dem Süden ist krank
Wir lassen unsere Hunde gewissenhaft mittels eines umfangreichen Tests von Laboklin testen (sofern auf Grund der örtlichen Gegebenheiten möglich, ansonsten ein ansässiges Labor – keine sog. Schnelltests). Wir würden niemals ein Tier, das an einer Krankheit leidet oder andere gesundheitliche Probleme hat, wissentlich in eine ahnungslose Familie vermitteln, ohne diese über alle Erkrankungen zu informieren und aufzuklären. Dies geschieht aus Gründen der Fairness gegenüber den Adoptanten, vor allem aber gegenüber dem Hund selbst, dem eine notwendige Behandlung verwehrt bliebe, wenn seine Menschen nicht Bescheid wüssten. Die Entscheidung zur Aufnahme eines Tieres muss immer unter Kenntnis der Vorgeschichte, möglicher Vorbelastungen und Risiken erfolgen können. Uns liegt nichts daran, ein Tier möglichst schnell zu vermitteln, mit dessen seelischen oder gesundheitlichen Vorbelastungen seine neue Familie dann überfordert wäre. Wir wünschen uns ein endgültiges, lebenslanges, glückliches Zuhause für unsere Schützlinge – kein möglichst schnelles, bei dem es dann weder für die Menschen noch für das Tier stimmt und wo am Ende keiner wirklich glücklich wird.
Wir können keine lebenslange Gesundheitsgarantie für einen Hund geben, der im Tierheim auf alle Erkrankungen negativ getestet und vom Tierarzt für gesund erklärt wurde. Jedes Tier, ob vom Züchter oder aus dem Tierheim, kann im Laufe seines Lebens an mehr oder weniger schlimmen Krankheiten erkranken, nicht nur an den sogenannten Mittelmeerkrankheiten.